German surprise
Wieder einmal habe ich die Nummer meiner Tanksäule vergessen. Fast klemmt mich die Schiebetür ein, als ich es merke. Ein paar Schritte muss ich zurück. Zum Schalter gehe ich dann sehr hastig, als müsste ich die auch für fremde Augen sichtbare Verzögerung exakt aufholen.
Den jungen Mann beachte ich kaum. Ich sage ihm die Nummer, jetzt weiß ich sie ja. Zigaretten noch. „Eine große rote Gauloise, bitte.“ Das war wieder mal zu schnell. „Wie bitte?“ Ich wiederhole. Er nimmt eine Schachtel und legt sie vor mich hin. Aus dem Lagerraum, unsichtbar, ruft ein Mann: „Du, du Pakistani, verstehst du nichts? Du kannst kein Deutsch, muss man dir alles zweimal sagen.“ Der Mann am Schalter, fast noch ein Junge, hellbrauner Teint, bleibt ziemlich ungerührt.“ „Ich bin aus Bangladesch“, brüllt er zurück, gelassen. Wieder aus dem Off „Wo bist du her? Ach, was weiß ich … aus dem Urwald, kann ich mir nicht merken.“
Da kommt der andere aus dem Lagerraum, klein, stämmig, strahlend … und rabenschwarz. Redet weiter: „Kannst gar kein Deutsch, was weiß ich, wo du her bist.“ „Wo sind Sie denn her?“, frage ich. Er wirft sich fröhlich in die Brust. „Aus Ghana“, sagt er stolz. „Ich bin aus Bang-La-Desch,“ sagt der andere. Dann abwinkend: „Aber ich habe deutschen Pass.“ „Ach ja, ich habe auch bald deutschen Pass. Dann habe ich deutschen Pass und kann besser sprechen als Du!“
Noch als ich rausgehe, lachen die beiden. Den Osten der Republik – und wohl auch so manchen provinziellen Landstrich im Westen – wo man solche Dialoge sicher nicht hört, beneide ich nicht.
[Edit] Dazu passt die Formulierung:
Immer mehr Menschen aller Haut-, Hosen- und Haarfarben
Den jungen Mann beachte ich kaum. Ich sage ihm die Nummer, jetzt weiß ich sie ja. Zigaretten noch. „Eine große rote Gauloise, bitte.“ Das war wieder mal zu schnell. „Wie bitte?“ Ich wiederhole. Er nimmt eine Schachtel und legt sie vor mich hin. Aus dem Lagerraum, unsichtbar, ruft ein Mann: „Du, du Pakistani, verstehst du nichts? Du kannst kein Deutsch, muss man dir alles zweimal sagen.“ Der Mann am Schalter, fast noch ein Junge, hellbrauner Teint, bleibt ziemlich ungerührt.“ „Ich bin aus Bangladesch“, brüllt er zurück, gelassen. Wieder aus dem Off „Wo bist du her? Ach, was weiß ich … aus dem Urwald, kann ich mir nicht merken.“
Da kommt der andere aus dem Lagerraum, klein, stämmig, strahlend … und rabenschwarz. Redet weiter: „Kannst gar kein Deutsch, was weiß ich, wo du her bist.“ „Wo sind Sie denn her?“, frage ich. Er wirft sich fröhlich in die Brust. „Aus Ghana“, sagt er stolz. „Ich bin aus Bang-La-Desch,“ sagt der andere. Dann abwinkend: „Aber ich habe deutschen Pass.“ „Ach ja, ich habe auch bald deutschen Pass. Dann habe ich deutschen Pass und kann besser sprechen als Du!“
Noch als ich rausgehe, lachen die beiden. Den Osten der Republik – und wohl auch so manchen provinziellen Landstrich im Westen – wo man solche Dialoge sicher nicht hört, beneide ich nicht.
[Edit] Dazu passt die Formulierung:
Immer mehr Menschen aller Haut-, Hosen- und Haarfarben
claireg. - 17. Mär, 21:53