Montag, 22. März 2010

Ein Gruß zur Nacht

Liebe K., liebe alle (yes, it´s a blog)
Diese Nacht werde ich von diesem Supertag und der Superperformanse von Herrn J. träumen. Meine gastgeberische Funktion nach-genießen. Ich bin so gerne Gastgeberin.
Der Collie hat sich spät noch mal über meinen zu dicken Bauch geworfen. (eigentlich mag ich Hunde ja nich so.)
Morgen werde ich erst in ein Loch fallen, weils so schön und so füllend war. Dann werde ich das Loch wieder füllen.

Sonntag, 21. März 2010

Terazza III

Ach... es war richtig, richtig schön. Am liebsten wäre mir, jeder Tag im Leben könnte so sein.
Als Jost endlich kam, kam er weder auf dem Roller noch allein. Pierre hatte es sich nicht nehmen lassen, ihn zu fahren, wohl nicht ganz uneigennützig, weil er gerne zu uns wollte. Ich fühle mich geehrt. Dass es solange gedauert hat, lag an der verspäteten Madame und Werner und Claudia haben sie dann auch noch eingepackt, in der Zwischenzeit. Zu fünft im Auto plus der Collie. Prost Mahlzeit.
Was es wurde... Denn die standen da mit ihrem frisch gebackenen Apfelkuchen, der leicht malträtiert war von der Fahrt. Madame ... hier und da hektisch, untröstlich, zuviel Zimt, zuviel Matsch, usw. Dabei war es ein köstlicher Kuchen. Jasper hat eine riesige Portion verdrückt ... und Kinder sind da ja ein guter Indikator, weil sie sich werder höflich zurückhalten noch höflich so tun als ob. Lilli hatte eigentlich keine Zeit zum Kuchenessen, weil sie nach der Katerrettung noch genug Kapazitäten frei hatte, den Hund in ihr riesiges 7Jähriges Herz zu schließen. war ich ganz froh drum, denn das liebe Patenkind absorbiert mich gerne sehr und ich fühle mich verpflichtet, dem nachzugeben. Dabei hatte ich nun wirklich Lust, mich mit Gleichaltrigen zu amüsieren.

--- Später mehr, Pauline kommt gleich zurück, sie hat die Kinder nur schnell nach Hause verbracht, in die bekannte sichere Obhut:-) Wir werden jetzt den Tag auswerten, ihr müsst weiter gespannt bleiben, ihr Armen daheim. Ich entkorke jetzt jedenfalls mal den Rotwein. Ein portugiesischer, ihr wisst schon wieso... Seid ruhig neidisch.

TerazzaII

Es scheint Regen aufzuziehen. Schade. schade. Der Kater hat den Krug mit all dem frsich gepressten Blutorangensaft vom Tisch gefegt. Lilli, ganz Mädchen, hat ihn ausführlich getröstet weil alle so böse auf ihn waren. Er könne doch nichts dafür, er wisse doch nicht. Jost ist immer noch nicht da, dabei hat er sich so aufs draußen sitzen gefreut. Ob er überhaupt Regenzeug dabei hat, auf dem Roller, dieser ewig zertreute und unorganisierte Mensch. Ich frage es mich laut - und Pauline scheint schon bereit, ihn nötigenfalls heim zu fahren... tz,tz. Dabei kennt sie ihn noch gar nicht. Er ist noch nicht mal da...

terazza

Endlich ist es warm gewonnen, und wir können auf der Terrasse sitzen. Pauline hat die Kinder mitgebracht, Jasper und Lilli, die waren schon am Fluss unten schwimmen heute früh, obwohl der mir noch fürchterlich kalt vorkommt. Den beiden macht das nichts, sie wirken glücklich und zufrieden. Pauline ist ganz gespannt, Jost kennen zu lernen, von dem ich ihr schon so viel erzählt habe. Sie hat alle seine Bücher gelesen und eine zarte Anbetung für ihn entwickelt, über die ich lächeln muss. Nun wird er sich allerdings verspäten. Sein Auto ist nicht angesprungen und er musste sich den Roller von Pierre leihen.

Dienstag, 16. März 2010

...

Wenn alle Stricke reißen, flüchte frau sich in exaltierte Wachträume.
Gerade Frauen sind darin überaus erfahren.
Gestern traf ich eine, deren Leben (fast) wirkt wie im Märchen.
Von Neid will ich da nicht sprechen, eher von einer anstürmenden Welle übermäßigen Neids.
Andererseits muss auch sie jeden Tag von neuem aufstehen und unterscheidet sich darin nicht...

Montag, 27. Juli 2009

Operation am kalten Herzen

Zu: Thoams Glavinic, Das Leben derr Wünsche


Lange Zeit dachte ich, das geht schief, da hat einer zu viel Freud gelesen, da konstruiert er noch den nightmare als Wunscherfüllung, da verrennt er sich, der Glavinic, so wie sein Protagonist. Lesbar dennoch, ich folgte den Wirbeln. Fand einen sehr männlichen Erzählstil, eine männliche Perspektive, technisch noch bis in die Konkretion (Heizung nachfüllen, Autos, Schnellboot), Emotionen gegenüber konsequent hilflos rätselnd. Ausgeliefert einem Leben in minimaler Selbsterkenntnis.

Also muss sie von „Außen“ kommen, die Selbsterkenntnis, aus dem Wirken des mysteriösen Wunscherfüllers, der Jonas’ inneres Wunschgeflecht, diesem unbekannt, in die Welt zerrt und entwirrt, dafür diesen aber nicht weniger verwirrt.. Oder doch alles nur Zufall, wer kann das wissen? Der Protagonist jedenfalls nicht – und der Autor mag ihm nicht zu Hilfe kommen. Denn er, der Autor, hat ja Jonas hingestellt, und ist selbst der experimentierende Alchemist mit den Wünschen. Welche Wünsche kann einer haben, der ein ganz normales, eher doch langweiliges Leben führt, unperfekt, aber nicht wirklich unzufrieden? Und so katapultiert in einer Art doppeltem Spiegelverhältnis der Autor aus seiner Figur heraus, was mit ihr geschähe, wenn…

Seltsam leblos wirkt das oft, nicht nur an den geisterhaften Stellen lückenfüllenden Surrealismus’mit Untoten, auch sonst. Das Leben der Wünsche ist gar kein Leben, das Leben besteht auch aus Widerstand und Veränderung (der Wünsche selbst) und Konfrontation mit Unerwünschtem – und wahrscheinlich, das Buch legt das nahe: Aus Verzicht, um der Menschen willen, die konsequente Wunscherfüllung eines Einzelnen kommt ohne eine Anhäufung von Leid bei anderen nicht aus. Passend dazu erscheint die Vorstellung Jonas’, dass vielleicht die anderen gar nicht wirklich leben, denn ihr Schmerz hat keinen Sinn. Ihr Schmerz hat keinen Sinn, stört ihn aber auch nicht. Auch das eine konsequente, prototypische männliche Perspektive – diese Wünsche sind fürsorge- und empathiefrei. Die Kinder versorgt wissen wollen, aber nicht versorgen wollen, die Geliebte haben wollen, aber deren Bedürfnisse in keiner Sekunde erkennen wollen.

Und so funktioniert die Konstruktion dann doch: Das Leben als radikale Wunscherfüllung eines, der nie nahe kommt den anderen – da hat die Geliebte am Ende eben die Bedürfnisse, die er auch hat und da sind die Kinder beschwerdefrei gut versorgt. Da fallen Späne zwischendrin, wo gehobelt wird. Und da ist auch das Ende nur konsequent: wunschlos glücklich er, die anderen nicht wichtig, muss der Vorhang fallen. Im Film: der Abspann.

Und das ist dann doch alles Ideologie, Ideologie des Verzichts, klassischster Freud, der warnte, dass die Triebe, dürften sie alles, zerstörerisch wären wie sonst was, asozial eben. Und auch Glavinic schafft keine utopia reale, in der auch nur irgendein gemeinschaftliches Leben als glücklicheres hervorschiene. So bleibt es bei einer fulminant durchgearbeiteten Entsagungsliteratur, auf dem Grunde einer beklemmenden Kälte, die Eros mit Sex verwechselt und Menschen in ihrer Monadenhaftigkeit zeigt. Oder wie Adorno gesagt hat: Wir wollen alle geliebt werden, weil wir nicht lieben können.

Sonntag, 24. Mai 2009

Besucht mich mal!

http://merkurina.kleine-stadt.com

Montag, 12. Januar 2009

Reisen

Reise allein, reise ohne Gepäck und reise langsam

Sonntag, 28. Dezember 2008

Ich werde es schaffen

Bauen Sie jetzt etwas auf. Beginnen Sie eine neue Beziehung oder stärken Sie die Bestehende. Starten Sie mit neuen Projekten genau jetzt. Nun haben Sie die Kraft und den Willen. Lassen Sie sich mitreißen, aber verfallen Sie nicht in Größenwahn, nur weil Sie glauben, nichts könne schieflaufen. Im Moment können Sie viel erreichen - und die Phase dauert 8 Monate an. Daher nutzen Sie jetzt die Gunst der Stunde. Setzen sie etwas Neues in Bewegung. Jedoch seien Sie sich immer bewußt, daß dieser rasante Aufstieg irgendwann zum Stillstand kommen wird.

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Vermächtnis zur Weisheit?!

Wir sind eine Generation, wir heutigen in der Lebensmitte, in der Blüte unserer Zeit…, die tatsächlich aus den Fehlern der Vergangenheit lernen kann. Ich kann nur für „uns“ (?) hier in Deutschland sprechen. Oder im so genannten „Westen“. (Im Grunde kann ich nur für mich sprechen, aber dann kann ich nicht von Generation sprechen.) Vielleicht ist es aber auch auf der ganzen Welt so, oder hier und dort, das ist am wahrscheinlichsten: hier und dort, nie überall…

Kurz und gut: Der Gedanke kam mir auf privatem Weg. Über die so genannten zwischenmenschlichen Beziehungen. Unsere Eltern … und die anderen Eltern … all die Eltern… hatten wenig genug Gelegenheit zu psychologischer, gar neurobiologischer oder einfach nur: souveräner, also mutiger und selbstgewisser Erkenntnis ihrer Situation, der Strukturen, in denen sie leben, die sie aber auch abbilden. Sie hatten die Gelegenheit nicht, weil da keine Kultur war, in der es solche Gelegenheiten gegeben hätte.
Ich kann von heute auf dieses Gewesene des gelebten Lebens schauen und so manches darin sehen. Erkennen zum Beispiel wie verschiedene Kulturen und Erwartungen aufeinander getroffen sind, sich nicht vertragen haben, nicht einfach so – und wie so vieles so unbewusst blieb. Und dass ich das heute kann nach rückwärts, das ist nicht nur: Hinterher weiß man alles besser. Das zwar auch, das „Dunkel des gelebte Augenblicks“ wie Bloch es nannte, treffender geht es schwer – aber eben auch etwas anderes. Im Grunde die ungeheure historische Möglichkeit, die Gnade sein kann, soviel mehr erkennen zu dürfen als frühere, auch unmittelbar frühere erkannten. Und das nicht nur bei den Computerspielen, wo es vielleicht im humanen Sinne gar nicht so zielführend ist, mehr zu kennen.

Vielleicht ist ja auch die Generation der Eltern bis Grosseltern (je nachdem) eine gewesen, die ganz besonders im dunklen Augenblick agierte, mag sein für uns deutsche Kinder der Nach- oder Nochfaschisten… (Nur darauf, dass wir weder Nach- noch Nochfaschisten sind, darauf können wir uns nichts einbilden, das ist verglichen mit dem was nicht allzu lange her ist wirklich Privileg, Gnade, Freispruch.)

Es ist eine so ungeheure Ressource. Wir sind herausgesprungen, heraus geboren worden (durch unsere Fast-Geschwister die 68 er…), wir sind woanders – und der Möglichkeit nach viel schlauer. An dem, was nicht möglich war, können wir lernen, was möglich ist. Was nötig ist und vielleicht leicht. Machen wir uns einfach manches leicht, um klug zu werden.
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