rauschmittel

Montag, 12. Januar 2009

Reisen

Reise allein, reise ohne Gepäck und reise langsam

Samstag, 17. März 2007

Wer weiß

bei uns schon, wie es im Iran aussieht?
Hier gibt es irre schöne Fotos.

Donnerstag, 15. März 2007

Ein grottenschlechtes, ein wunderschönes Buch

„Zusammen ist man weniger allein“ von Anna Gavalda. Schaute mich an wie ein reines Fragezeichen, seit Monaten in den verbliebenen Buchhandlungen der Republik. Einladender Klappentext, recht debiler Titel. Nun flatterte es mir ins Haus.
Ein Buch wie ein Film, ein Buch das mutmaßlich schon als Filmdrehbuch geschrieben ist. Literarisch häufig holprig, vermutlich sehr stümperhaft übersetzt. Unplausible Dialoge: Da wird einer eben noch als ungebildetes Raubein beschrieben – und erzählt seine Lebensgeschichte in feinsinnigster Reflexion. So mancher Dialog schwebte geradezu komplett unverständlich an mir vorbei. (Hätte hier gleich die Kameraeinstellung angegeben werden müssen oder eine typische Handbwegung sichtbar werden? Oder wieder die reinste Schnellübersetzung bei zufallenden Augen und dem dritten Glas Burgunder – so viele Seiten, so niedriges Honorar? Je ne sais pas.)
Wenn man also am Geschriebenen den eigenen Stil ausbilden will, kann die Lektüre eines solchen Buches durchaus toxisch sein. Ein Bestseller dennoch, ein Buch, das ich mir schnappte und das zu diesen ersten wirklichen Frühlingsgefühlen passte, das ich im Park zu lesen begann (danach musste der helle Mantel in die Reinigung), das ich, als es kühler wurde, im Bett weiter las, gar das Haus nicht mehr verlassen wollte und grantig auf Vorschläge, es zu tun, reagierte – bis die letzte Seite umgeblättert war und das Nirwana des hinteren Buchdeckels mich Schlafen ließ. Viele Seiten Wachtraum, durchkomponiert aus Wundern wie einer 300-Quadratmeter-Wohnung von unnachahmlichem Charme, übernatürlichen, verschütteten Begabungen, großen Trotzdem-Lieben und Menschen, die prinzipiell solidarisch sein wollen. Was ihnen im Wege steht, ist, was sie nicht können, ihr Verkorkstes, dennoch nur ein „Es war einmal“, das im Wachtraum langsam weggearbeitet, vielmehr eben spielerisch weggeträumt wird. Und darin so schön, so unglaublich schön.
Ich wünschte mich dahin, nach Paris, aufs Land beim fröhlichen Ausflug, in die Kneipe, für alle Begabungen gerade recht, lustig finanziert mit Geld, das plötzlich auftaucht. Und nein, doch nicht, natürlich nicht, denn es wäre nicht so, die Realität. Das gelesene Heilungsparisparadies geht schneller ins Blut, die filmreife Verwandlungskunst. Und in jedem richtigen Leben, noch so gelingend, würde man sich ein solches Buch wieder schnappen wollen, von Zeit zu Zeit, wenn es Frühling wird.
Oder sich selbst, wenn man kann, von Zeit zu Zeit Geschichten erzählen – und gegebenenfalls eine Kategorie anlegen, die heißt dann „Wachgeträumt“.

P.S. Gerade gefunden: „Eigentlich ist es ein Glück, ein Leben lang an einer Sehnsucht zu lutschen; einige sagen ja sogar, das ganze Leben sei nur dazu da, sich das Ferne, das Unbestimmte zu wünschen.“
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